Klonen

Klonen

Das Klonen ist eine eine perfekte Möglichkeit seiner Lieblingspflanze ein (fast) ewiges Leben zu schenken. Ausserdem spart man sich das Geld für die Samen. Selbst Klone zu klonen ist kein Problem, ich habe das schon sehr erfolgreich praktiziert. Irgendwann wird sich aber aufgrund von Mutationen die Qualität verändern…ob positiv oder negativ kann man vorher nicht sagen. 

Viele Grower halten sich auch eine Mutterpflanze. Diese wird permanent mindestens 16 Stunden pro Tag beleuchtet, so dass sie nicht blüht. Man kann dann die nachwachsenden Triebe immer wieder abschneiden und zum Klonen verwenden. 

Es macht keinen Sinn Autoflower Sorten zu klonen. Da die Klone immer das selbe Alter wie die Mutterpflanzen haben, würden die kleine Pflanzen einfach weiter blühen und nicht mehr wachsen. Der Ertrag wäre dann sehr gering. Bei den regulären, besser feminisierten Sorten, kann man Wachstum und Blüte über den Lichtzyklus steuern.

Da die Klone genetisch identisch sind zeigen sie auch identische Eigenschaften in Bezug auf Wachstum, Blüte, Qualität und Ertrag. Natürlich sind die Umwelteinflüsse wie Temperatur und Düngerkonzentration nicht immer gleich, deswegen kann es durchaus auch zu Abweichungen kommen. Diese sind in der Regel aber unbedeutend. Ausserdem kann man mit Klonen sehr gute Vergleichsstudien vornehmen da hierbei die genetischen Unterschiede zwischen zwei Sorten ausgeschlossen werden. Wenn ich zum Beispiel den Unterschied zwischen Lampe A zu Lampe B teste sind Klone unerlässlich weil selbst zwei Samen einer Sorte sich erheblich unterscheiden können. 

Das klonen selbst ist eigentlich keine schwierige Sache. Ihr braucht dazu nur ein Skalpell, Clonex(eBay affiliate link) und ein Medium. Beim Anbau auf Erde habe ich immer Jiffys genommen. Die sind perfekt. Beim Hydrogrow ist das ungünstig, da die Jiffys aus organischem Material bestehen die sich dann zersetzen und unser Hydrowasser verschmutzen da sie ein Nährmedium für Bakterien und Einzeller darstellen. Deswegen habe ich bis jetzt Mineralwolle verwendet, obwohl ich das Zeug nicht leiden kann. Beim hantieren damit solltet ihr auf jeden Fall Gummihandschuhe und die gute alte FFP2 Maske tragen.

Der Beste Zeitpunkt für das Klonen ist die späte Vegitationsphase. Die Pflanze ist jetzt sehr stark und kann das entfernen der Triebe gut vertragen. Man kann es auch gut mit dem Lollipopping verbinden, bei dem das untere Drittel der Triebe entfernt wird.

Der Klonvorgang

Ihr verwendet am besten junge, zarte Triebe und schneidet diese mit dem Skalpell ca. 3cm unterhalb der zweiten Blatachsel schräg ab. Ihr könnt auch vorher mit der Schäre etwas tiefer abschneiden und danach mit dem Skalpell arbeiten. Dann entfernt ihr die unteren Blätter und die grossen oberen Blätter. Man kann diese auch mit der Schäre halbieren. Dann kratzt ihr mit dem Skalpell die Rinde zwischen unterer Blattachsel und der schrägen Schnittfläche ab. Wichtig ist, dass ihr die Schnittfläche nicht austrocknen lasst. Ein zügiges Arbeiten ist hier von Vorteil. Hat man viele Stecklinge geschnitten, kann man diese in einem Wasserglas zwischenlagern.

Jetzt benetzt ihr die unteren 3cm mit dem Clonex. Immer vorher etwas abnehmen und den Trieb nie direkt ins Originalgefäss tauchen. Die im Clonex enthalten Hormone begünstigen dann das Wurzelwachstum.  Die Stecklinge kommen dann in die Mineralwolle. Diese solltet ihr vorher mindestens einen Tag in eine schwache anorganische Säure (zB. Salzsäure oder Salpetersäure, pH Wert nicht unter 5) gelegt haben um die Enthaltenen Basen zu neutralisieren. Für Cannabis ist ein pH Wert zwischen 5,2 und 6,2 optimal.

Da noch keine Wurzeln vorhanden sind, muss die relative Luftfeuchtigkeit sehr hoch gehalten werden. Am besten über 90%. Dies könnt ihr am besten erreichen, wenn ihr die Stecklinge in ein kleines Zimmergewächshaus stellt. 

Jetzt werden die Klone mindestens 16 Stunden pro Tag belichtet und möglichst nicht bewegt. Nach zwei Wochen sollten sich die ersten Wurzeln zeigen. Spätestens wenn die Wurzeln aus dem Substrat wachsen ist es Zeit sie in die Erde bzw. ins Hydrosystem zu bringen. Die Jiffys beim Erdanbau steckt ihr einfach in den mit feuchter Erde gefüllten Topf und giesst dann etwas mit leicht gedüngtem Wasser an. 

Beim Hydroanbau entferne ich die Mineralwolle soweit es geht ohne die Wurzeln übermassig zu beschädigen. Ich habe mit Mineralwolle in Hydrosystemen keine guten Erfahrungen gemacht.

 

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